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  • margitschmidinger

Im Vertrauen bleiben


Mir geht’s zur Zeit wahrscheinlich nicht anders wie vielen von euch. Dunkle Wolken überschatten meine Seele, es fühlt sich schwer und mühsam an. Das Leben. Die Corona Situation. Die ganze Impfdiskussion.

Der Diabolos, der Spalter ist am Werk. Heftig. Ein tiefer Riss geht durch unsere Gesellschaft, durch Familien und langjährige Freundschaften. In den Nachrichten scheint es kein anderes Thema mehr zu geben. Niemand macht etwas richtig, immer gibt es jemand der es besser weiß, der gescheiter ist, der das bessere Argument für oder dagegen hat. Ein Wahnsinn.


Ich möchte euch kein weiteres Argument dafür oder dagegen bringen, sondern möchte vom Vertrauen sprechen. Ich glaube nicht, dass der Virus eine Strafe Gottes ist. Ich glaube, dass der Virus ein Ergebnis unseres Lebensstiles ist. Ein Lebensstil, der ausbeutet, zerstört, immer mehr, immer schneller, immer weiter, immer größer propagiert. Ein Lebensstil, der Geld und Kapital über den Wert des Lebens stellt. Der Virus ist wie ein Spiegel oder eine Lupe, die jetzt noch viel deutlicher zeigt, wo wir stehen. Und wir, in unserer westlichen Welt sind alle mit im Boot. Selbst wenn ich wollte, ich kann mich nicht herausnehmen. Ich bin auch Teil des kapitalistischen Systems und wenn es für mich Vorteile bringt, naja, dann nutze ich das auch für mich… Ab und zu eine Flugreise darf schon sein, oder ein bisschen Steuer hinterziehen… das macht doch jeder! Die Kirche nennt das „Strukturelle Sünde“. Es ist eine Schuld, die nicht mehr der einzelne zu verantworten hat, sondern eine ganze Gesellschaft, ja vielleicht die ganze menschliche Welt.


Die logische Konsequenz daraus ist, ich kann nicht mehr mit dem Finger auf den anderen zeigen und sagen – du bist schuld. Du machst etwas falsch. (so wie wir es zur Genüge von den Politikern hören).

Die wichtigste Erkenntnis wäre: ich selber trage die Verantwortung für mein Handeln.


Das heißt, ich versuche mein Ego zu überwinden und den Frieden in mir zu finden. Das Licht in mir. Die Verbindung zum Göttlichen. Und das ist genug Arbeit für die nächsten Jahre. Da bleibt keine Zeit mehr die anderen zu verurteilen. Fangen wir an uns selber mal unter die Lupe zu nehmen: wie lebe ich, wie handle ich, wie argumentiere ich und wo bin ich wirklich im Frieden. Und wo merke ich selber – da steigt Hass in mir auf, die bekomme ich Wut – wir kennen das alle. Und dann ehrlich zu schauen, was steckt dahinter. Woher kommt diese Wut, diese Aggression? Es sind immer eigene Anteile, die diese Gefühle in mir auslösen. Nicht der andere ist Schuld an meinem Ärger, sondern mein eigener Schatten ärgert mich.


Für diesen Weg muss ich mich jeden Tag neu entscheiden. Dieser Weg verlangt Mut und ja, ich will im Vertrauen bleiben, ich will im Licht bleiben, möchte in der Verbindung mit Gott bleiben und an das Gute im Menschen glauben. All das fällt mir nicht einfach zu, sondern das braucht jeden Tag Übung. Ich beginne jeden Tag mit dem Sonnengruß und versuche mich auszurichten, mich zu öffnen, für das Gute und Ehrliche. Und mich zu fragen, was kann ich beitragen, in dieser schwierigen Situation. Ein weiteres Argument für oder gegen die Impfung ist kein guter Beitrag.


Mein guter Beitrag ist zu sagen, liebe Leute ich bin da: ich will mein Licht leuchten lassen, ich glaube an das Gute im Menschen, ich liebe Gott, liebe die Menschen, mich selbst und diese Welt. Und ich sehne mich nach einer Gemeinschaft, die sich gegenseitig auf diesem Weg stärkt und ermutigt. Eine Gemeinschaft, die nicht mehr von Schuld spricht, sondern wo man sich begegnet und fragt:

„Was kann ich dir heute Gutes tun?“


Eine Utopie?

Nein, meine Vision!!



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