Über mich
Mein Name ist Margit Schmidinger. Ich bin in Wolfsegg, in einer katholisch geprägten Familie, mit sieben Geschwistern aufgewachsen. Die Pflichtschule besuchte ich in Wolfsegg, danach versuchte ich mein Wissen in der Handelsakademie Vöcklabruck aufzubessern. Nach der Matura war ich ein Jahr in England als au-pair Mädchen, danach begann ich in Salzburg als Sekretärin zu arbeiten. Kurz darauf lernte ich meinen Mann kennen und ich übersiedelte nach Ottnang. Arnold hatte aus erster Ehe bereits zwei Kinder, uns wurden in den folgenden Jahren drei gemeinsame Kinder geschenkt. Jasmin, unsere Pflegetochter, machte unsere Familie vollständig. Die folgenden Jahre waren geprägt von Mutter sein und Haushalt führen.
Durch eine persönliche Krise, rund um meinen dreißigsten Geburtstag, machte ich mich auf die Suche und fand in einer kleinen Bibelrunde eine wertvolle Freundin. Sie half mir, einen persönlichen Zugang zum christlichen Glauben zu finden. Die Erfahrung der bedingungslosen Liebe Gottes zu uns Menschen richtete mich wieder auf und erfüllte mein Leben mit Sinn. Ich suchte Gemeinschaft und fand sie in unserer Heimatpfarre. Unsere Kinder wurden größer und ich entschied mich für eine berufsbegleitende Ausbildung als Pastoralassistentin. In der Pfarre Schwanenstadt bekam ich eine Anstellung und fand dort eine lebendige, offene Pfarre, in der ich vieles initiieren und ausprobieren konnte. Obwohl mir mein Chef viel Wertschätzung entgegenbrachte, wurde mir die Reformunwilligkeit der Institution Kirche immer mehr zum Problem. Der Priestermangel wurde immer eklatanter, wir Frauen und verheiratete Männer wurden zum Notnagel in der Liturgie. Mit den Jahren verlor ich zunehmend die Freude an meinem Beruf. Die Frage nach meiner Berufung wurde wieder lauter. Ist diese Kirche der Ort meiner Berufung? Eine Kirche, die Frauen diskriminiert, die Menschen ausschließt, nur weil sie anders lieben und anders leben? Der innere Ruf wurde immer deutlicher, ich muss aufstehen gegen dieses Unrecht und die Entscheidungsträger mit meinem Anliegen konfrontieren. Talita kum! So wie Jesus die Tochter des Synagogenvorstehers wieder zum Leben bringt, so wird Gott auch unsere Kirche wieder zu einer neuen Lebendigkeit verhelfen. Mit dieser Vision sind wir im September 2020 zu Fuß nach Rom aufgebrochen. Mein Mann Arnold und viele Weggefährtinnen und Weggefährten begleiteten uns. Unser Anliegen war die Gleichstellung von Mann und Frau in unserer Kirche. Im Vatikan waren die Türen geschlossen!
Wieder zuhause geht der Weg weiter, diesmal nach Innen. In mir finde ich Mauern und ungelebtes Potential. Mein Prozess bringt mich in eine nie dagewesene Lebendigkeit. Viele Begrenzungen kann ich hinter mir lassen, das Vertrauen wächst, ein neuer Weg beginnt…. Meine Berufung ist Seelsorgerin zu sein. Ich will die alten, ausgetretenen Pfade verlassen und neue Wege der Seelsorge suchen.
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